Brene Browns mittlerweile berühmte Rede bei TED 2010 über ihre Forschung zu Scham und Verletzlichkeit - und ihre eigenen Schwierigkeiten damit :-). Wenn wir unsere Verletzlichkeit zeigen, könen wir etwas Bewegen in dieser Welt.
Ein großer Prozentsatz von Menschen hat Zwillingsgeschwister und weiß davon nichts. Er weiß davon nichts, weil das Geschwister bereits im Mutterleib gestorben ist. Oft unbemerkt für die Mutter aber mit starken Auswirkungen für das Kind, dass zur Welt gekommen ist.
In der Aufstellungsarbeit wird diese Dynamik dann sichtbar. So können z.B. Themen wie diese, zu einer unbewußten Zwillingsgeschichte führen:
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von "Symptomen" mit denen Menschen zu mir kommen und im Laufe der Arbeit zeigt sich ein verlorener Zwilling. Manchmal ist es nicht nur ein Geschwister, dass im Mutterleib gegangen ist, sondern es können auch zwei oder mehr sein.
Wer Bekanntschaft mit seinem Zwilling gemacht hat, fühlt sich auf eine Weise erleichtert. Die Dynamik, die dieses Ereignis jedoch hat, ist oft so stark, dass es einige Zeit braucht, sich mit dem Zwilling zu verbinden, ihn ins Herz nehmen und ihn dann auch wieder gehen zu lassen.
Der Verlust des Zwillings ist meist in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten. In diesere Zeit können die Embryos schon sehr deutlich fühlen, dass jemand in der Nähe ist. Sie können das Herz schlagen hören. Es entsteht eine starke Bindung. Wenn einer plötzlich geht, ist das wie ein Schock. Es ist der erste große Verlust im Leben, für den sich der alleingeborene Zwilling dann meist (unbewsst) schuldig fühlt.
Für Menschen mit einem verlorenen Zwilling biete ich besondere Sessions an. Schreib mir, wenn du Interesse an einer Begleitung hast.
„Meine Liebe zur Natur ist meine Liebe zu mir selbst"
Ich höre Menschen immer wieder sagen, dass sie sich wieder mit der Natur verbinden wollen, die Natur spüren wollen, sich wieder erden wollen und die Liebe zur Natur wieder entdecken und fühlen
wollen. Lieber Mensch – ich möchte dir sagen, dass du all dies nicht suchen oder wieder entdecken musst, denn du bist Natur - du bist ein Teil dieser wundervollen Mutter Erde. Du selbst bist
diese Natur, nach der du manchmal so verzweifelt suchst.
Wenn ich hinaus gehe, lerne ich nicht die Natur zu lieben, sondern ich lerne wieder mich selbst zu lieben. Ich spüre, dass ich aus Feuer, Erde, Wasser und Luft
bestehe und ein Kind von Mutter Erde und Vater Himmel bin. Ich bin Eins mit den Pflanzenwesen, Steinwesen und Tierwesen. Ich erinnere mich, dass ich hierher kam, um meiner Seele ein körperliches
Erleben auf einem der schönsten Plätze dieses Universums zu gönnen. Mit allen wundervollen, aber auch nicht so schönen Empfindungen. Denn eines ist klar. Ich kam hierher um zu fühlen, zu sehen,
zu schmecken, zu riechen , zu lieben , zu leiden und vor allem um meinen Seelenplan zu erkennen, obwohl ich ihn auf meiner Reise hierher vergessen habe(das ist Teil des Spiels) . Jetzt bin ich da
– und ich darf leben, lieben, lachen, aber auch weinen, suchen und manchmal verzweifelt sein, weil ich nicht mehr weiter weiß. Aber ich vergesse nie, dass all dieses Fühlen nur hier auf dieser
Erde möglich ist, darum fühle ich bis in die letzte Faser meines Körpers. Dieses Fühlen und dieses Sein hier auf der Erde lässt mich erinnern, wer ich bin. Ein Kind , eine Seele die aus der Liebe
kommt und wieder in diese Liebe zurück kehren wird. Und wenn ich es schaffe auch hier auf der Erde diese Liebe in mir und zu mir zu spüren, dann lebe ich „im Paradies auf Erden“. Ja und diese
Erde – sie ist für mich eben ein ganz besonderer Platz – sie ist aber nicht nur ein Ort. Sie ist ein beseeltes Wesen – sie ist meine Mutter Erde, Mama Gaia, die Urmutter - und doch bin ich es
auch wieder nur selbst. Ich liebe sie so sehr und alles, was ich auf ihr erleben darf. Ich liebe ihre Schönheit, ihre Gaben, ihre Stimme, ihren Geruch. Ich liebe es, mich in ihre Arme fallen zu
lassen und ihre weibliche Kraft zu spüren, ich liebe es mich mit ihr eins zu fühlen. Ich liebe sie und ich liebe mich, die ich hier wandeln und leben darf. Und mit jedem mal Rausgehen in den
Wald, zu den Flüssen, ans Meer und auf die Wissen spüre, fühle und liebe ich nicht nur Mutter Erde, sondern ich spüre, fühle und liebe auch mich selbst, weil wir beide Eins sind . So wünsche ich
heute allen zum Valentinstag viel Selbstliebe, viele schöne Erlebnisse „draußen“ in der Natur und vor allem das Erkennen, dass die Natur nicht von Euch getrennt ist, sondern dass ihr selbst Natur
seid.“
wo das her ist, weiß ich nicht....
LOVE
Catarina
Schreib mir, wenn du auch tief in diese Energie eintauchen möchtest. https://www.tsewa.de/kontakt/
Es ist nicht unsere wichtigste Aufgabe
Zu heilen.
Zu helfen.
Unsere wichtigste Aufgabe ist
Zu dienen.
Heilen und Helfen halten sich gerne in der Nähe des Ego auf.
Da gilt es, genau hinzuschauen.
Unsere wahre Motivation zu prüfen.
Unsere tiefste Absicht.
Heilen und Helfen erfordert eine Geschichte,
Die man bedienen kann,
der man dienen kann.
Dienen dient dem Menschen selbst.
Dienen dient der gesamten Schöpfung.
Beim Dienen lassen wir den Umweg über die Geschichte weg.
Wir sind gegenwärtig, achtsam und empfänglich.
Es gibt nichts zu analysieren.
Es gibt nichts zu reparieren.
Es gibt nichts zu verbessern.
Dienen hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun.
Dienen hat nichts mit Dulden zu tun.
Im Dienen diene ich meiner Wahrheit und gebe der Wahrheit des Anderen Raum.
Dienend öffnet man den Anderen behutsam für das, was er in diesem Moment nicht sehen kann.
Dienen erfordert Geduld, innere Stärke und Klarheit
Claudia Taverna,
ZITAT ENDE
Ich habe meine Diplomarbeit zu diesem Thema geschrieben. Es ist so ein großer Bewusstseinswandel zum Thema Helfen, wenn wir andere Perspektiven dazu einnehmen. Möchtest du mehr wissen, kontaktiere mich gerne. https://www.tsewa.de/kontakt/
Welt und ich
Im großen ungeheuren Ozeane
Willst du, der Tropfe, dich in dich verschließen?
So wirst du nie zur Perl zusammenschießen,
Wie dich auch Fluten schütteln und Orkane!
Nein! öfine deine innersten Organe
Und mische dich im Leiden und Genießen
Mit allen Strömen, die vorüberfließen:
Dann dienst du dir und dienst dem höchsten Plane!
Und fürchte nicht, so in die Welt versunken,
Dich selbst und dein Ureignes zu verlieren:
Der Weg zu dir führt eben durch das Ganze!
Erst wenn du kühn von jedem Wein getrunken,
Wirst du die Kraft im tiefsten Innern spüren,
Die jedem Sturm zu stehn vermag im Tanze!
~ Friedrich Hebbel
“Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr, der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten. Er braucht Menschen, die gut an ihren Plätzen leben; Menschen mit Zivilcourage, bereit, sich dafür einzusetzen, die Welt lebenswert und menschlich zu gestalten. Diese Qualitäten haben wenig mit der Art Erfolg zu tun, die in unseren Kulturen verbreitet ist.”
Dalai Lama XIV
Setz dich bequem hin, aufmerksam, mit geradem Rücken.
Wenn du einen Gedanken bemerkst,
visualisiere ihn und lasse ihn dann wie eine Seifenblase
platzen und verschwinden.
Wenn du magst, kannst du während deines Tages
weitermachen, Seifenblasen platzen zu lassen.
Wenn du bemerkst, dass du in Gedankenmustern steckenbleibst,
einer Gefühlsstrategie, einer klebrigen Beziehungsdynamik,
bohre in die weite Natur ihrer Erscheinungsform hinein
und lasse sie platzen.
Nimm wahr, was übrig bleibt.
Und wenn du Unterstützung oder Begleitung möchtest, schreib mir gerne: https://www.tsewa.de/kontakt/
Über die Jahrhunderte ist das einstmals wunderschöne Wort (Disziplin) in etwas verzerrt worden, das etwas ähnliches wie bestrafen bedeutet.
Aber in seiner Wurzel ist ein „Disciple“ (Jünger, Schüler) jemand,
der sich selbst dem hingibt, was er liebt.
~ Toko-Pa Turner
H. Hesse
Ein Baum spricht:
'In mir ist ein Kern,
ein Funke,
ein Gedanke verborgen.
Ich bin Leben vom ewigen Leben.
Einmalig ist der Versuch und Wurf,
den die ewige Mutter mit mir
gewagt hat;
einmalig ist meine Gestalt und
das Geäder meiner Haut;
einmalig das kleinste Blätterspiel
meines Wipfels und die kleinste Narbe
meiner Rinde.
Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen
das Ewige zu gestalten und zu zeigen...
Ich vertraue, dass Gott in mir ist.
Ich vertraue, dass meine Aufgabe
heilig ist.
Aus diesem Vertrauen LEBE ich.'
Mitgefühl tut gut. Das hat fast jeder schon erfahren. Aber woher kommt es? Wer empfindet es für wen und warum? Die spirituellen Traditionen lehren Mitgefühl seit Jahrtausenden. Wissenschaftlich erforscht wird es aber erst seit ein paar Jahrzehnten. Und das Interesse nimmt zu. Evolutionstheoretiker, Hirnforscher und Psychologen versuchen herauszufinden: ist Mitgefühl angeboren? Ist es eine ethische Qualität, die man trainieren kann? Entsteht es aus dem Zusammenwirken neuronaler und hormoneller Aktivitäten im Gehirn?
Mitgefühl ist ein positives Gefühl. Es entsteht angesichts von Leid, doch neuronal wird es von demselben Brennstoff befeuert wie auch Gefühle von Liebe, Verbundenheit und Friedfertigkeit. Wir wissen heute: Reagieren Menschen auf Leid mit Mitgefühl, ruft das starke positive Gefühle wie Freude, Glück, Neugier und Optimismus hervor.
Mitgefühl ist zum Beispiel nicht Mitleid. Mitleid wäre zu sagen: "ach, du Arme!", also sich nicht im andern wieder zu erkennen. Und sich davor vielleicht auch zu schützen, den Schmerz des anderen zu empfinden. Mitgefühl ist auch nicht schwach.
Es ist etwas, das Mut und Kraft braucht, um hilfreich zu handeln und dem Anderen entgegenzukommen. Mitgefühl ist auch keine Beziehung wie die zwischen einem Heiler und einem Verwundeten. Es ist eine Beziehung zwischen Gleichen. Mitgefühl wird dann real, wenn wir uns unseres gemeinsamen Menschseins bewusst werden.
Die seriöse wissenschaftliche Erforschung von Mitgefühl fängt gerade erst an. Studien zu Achtsamkeit gibt es seit Beginn der Achtzigerjahre, aber zu Mitgefühl erst seit kurzem. Richard Davidson arbeitet zu beidem: zu Achtsamkeit und Mitgefühl. Er ist Professor für Psychologie und Psychiatrie und Leiter des Forschungslabors für Affektive Neurowissenschaften an der University of Wisconsin in Madison. Als er vor rund 30 Jahren mit Kollegen darüber sprach, dass er zu Achtsamkeit forschen wolle, warnten sie ihn: „Damit setzt du deinen Ruf als seriöser Wissenschaftler aufs Spiel!“
Dass er sich dem Thema dann doch zuwenden konnte, verdankt er, wie viele seiner Kollegen, dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn. Dieser begann Ende der Siebzigerjahre an der Harvard Medical School die Wirkung von Achtsamkeit für Patienten zu erforschen und entwickelte die Methode der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion, MBSR. Damit ebnete er den Weg für seriöse Studien zu vermeintlich rein spirituellen Themen - wie eben auch Mitgefühl.
Paul Gilbert, Professor für Klinische Psychologie an der University of Derby war einer der ersten, die sich wissenschaftlich mit dem Phänomen Mitgefühl auseinandersetzten. 2009 erschien sein 600 Seiten starkes Buch zum Thema – das erste überhaupt in einem wissenschaftlichen Zusammenhang. Paul Gilbert hatte kaum Vorbilder, auf die er sich stützen konnte.
Umso mehr inspirierte ihn die Bindungstheorie des Kinderpsychiaters John Bowlby. Der hatte zu Beginn der Fünfzigerjahre herausgefunden, dass die liebevolle und fürsorgliche Zuwendung der Mutter sich nicht nur auf die Entwicklung des Säuglings auswirkt, sondern auch auf das spätere Leben des Erwachsenen.
Das wiederum, fanden Neurowissenschaftler später heraus, beruht darauf, dass es zwei unterschiedliche Stränge oder Systeme von positiven Emotionen gibt. Es gibt das dopamingesteuerte System, in dem man sich beispielsweise über einen Lottogewinn sehr freuen kann. Diese Art von Glücksgefühl ist unter neurobiologischen Gesichtspunkten sehr kurzlebig. Dieses System der Belohnung hat auch damit zu tun, dass man sich zum Beispiel in der Arbeit profilieren und einen bestimmten Status haben möchte. Und das zweite System ist das Beruhigungs- und Affilationssystem.
Viele denken, Empathie gäbe es nur bei Menschen. Das kommt vermutlich daher, dass Psychologen ein sehr kognitives Verständnis von Empathie haben. Nach dem Motto: Empathie bedeutet, ich kann mich in die Lage eines anderen versetzen, und das können eben nur Menschen, weil nur sie über Vorstellungskraft verfügen.
Aber alle Säugetiere haben eine Verbindung zu den Emotionen anderer, und das beginnt vermutlich mit dem mütterlichen Fürsorgeverhalten, das bei allen vorhanden ist. Die weiblichen Säugetiere müssen auf die Gefühle ihrer Nachkommen achten, weil sie sie sonst verlieren. Sie müssen wahrnehmen, ob sie Hunger haben oder frieren oder in Gefahr sind. Empathie beginnt also bei den Säugetieren. Und aus Studien mit Menschenaffen lässt sich schließen, dass einige Primaten sogar über Vorstellungsvermögen verfügen.
Ein weiblicher Bonobo zum Beispiel, also eine Zwergschimpansin, verblüffte mit einer äußerst phantasievollen Rettungsaktion: Sie hatte einen Vogel gefunden, der gegen eine Glasscheibe geflogen war und betäubt auf dem Boden lag. Hob ihn hoch und trug ihn an den höchsten Punkt des Geheges, einen Baumgipfel. Dort entfaltete sie seine Flügel und schickte ihn wie ein kleines Flugzeug in die Luft.
Dieses Bonobo-Weibchen hatte also eine Vorstellung davon, was einem Vogel gut tun könnte. Mit einem Affen hätte es das nicht gemacht. Es hat nicht viel gebracht, denn der Vogel war in keiner guten Verfassung, aber es war ein guter Versuch. Und es zeigt, dass es in der Lage war, sich in jemand anderen hineinzuversetzen.
Empathie ist ein neutraler Begriff. Deshalb assoziieren wir ihn gerne mit etwas Positivem wie Mitgefühl zum Beispiel. Aber Empathie bedeutet nur, dass man sich mit der Situation und den Gefühlen eines anderen verbindet. Das kann man auf eine gute Art tun. Aber auch in einem negativen Sinne.
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl: Wenn wir für eine Person, die traurig ist, Empathie empfinden, fühlen wir uns selbst traurig. Bringen wir ihr Mitgefühl entgegen, empfinden wir stattdessen teilnehmende Sorge für diese Person und zugleich die Motivation, ihr Leid zu lindern. Was wiederum, auch das ergaben jüngere Studien, zugleich das eigene Wohlbefinden und den eigenen Heilungsprozess fördert.
Es waren Jahrtausende lang die Religionen und spirituellen Traditionen, die Mitgefühl und Achtsamkeit lehrten und einforderten. Und so ist es kein Zufall, dass diese Themen heute oft Forscherinnen und Forscher interessieren, die Buddhisten sind und die Verbindung zwischen ihrer privaten spirituellen Praxis und ihrer berufliche Forschungsarbeit nicht scheuen.
Eine der ältesten buddhistischen Praxisübungen ist die Liebende-Güte-Meditation. Der Text, den die Übenden dabei sprechen, ist nicht strikt vorgegeben, jeder kann ihn nach den eigenen Bedürfnissen variieren. Immer jedoch beginnt er mit guten Wünschen für sich selbst. Die Wünsche für sich selbst sollen das Herz des Meditierenden öffnen. Dann kann man die guten Wünsche für geliebte Menschen aussprechen, für Wesen, die leiden, und so weiter. Im traditionellen Sinne wird unter Mitgefühl nicht so sehr ein praktisches Verhalten verstanden, sondern eine grundlegende Geisteshaltung.
Wir haben jede Menge Selbstwertgefühl, wenn alles gut läuft und die anderen uns mögen. Aber es lässt uns im Stich, wenn uns etwas misslingt und wir uns abgelehnt fühlen. Selbstmitgefühl dagegen beinhaltet keine Selbstbewertung. Es beinhaltet einfach nur, dass wir liebevoll und verständnisvoll mit uns umgehen und uns voller Mitgefühl bewusst sind, dass es schwierig sein kann, ein menschliches Wesen zu sein.
Mitgefühl ist eine Beziehung zwischen Gleichen
Selbstmitgefühl springt genau in dem Moment in die Bresche, in dem uns das Selbstwertgefühl im Stich lässt. Und man kämpft und Hilfe braucht. Man könnte also sagen, Selbstmitgefühl ist ein guter Freund, der dich nie verlässt. Und das Selbstwertgefühl ist ein Schön-Wetter-Freund, der nur in guten Zeiten präsent ist.
Gerade in einer Gesellschaft, in der oft der Innere Kritiker oder die Innere Kritikerin das große Wort führen. In der die Devise lautet: „Halt die Ohren steif!“ und nicht, „Nimm dich mal liebevoll in den Arm!“ Viele verwechseln Selbstmitgefühl auch mit Selbstmitleid und Egozentrik, und lehnen es deshalb ab. Doch das eine unterscheidet sich deutlich vom anderen. Zu Mitgefühl gehört die Einsicht in die geteilte menschliche Erfahrung.
Wenn man also Selbstmitgefühl aktiviert, ist man sich bewusst: Ich leide nicht alleine. Alle Menschen machen die Erfahrung von Unvollkommenheit, Versagen und Schmerz. Selbstmitgefühl ist nichts Egoistisches. Denn je mehr liebevolle Unterstützung man sich selbst gibt, desto mehr emotionale Ressourcen hat man für andere übrig. Logisch: Wenn man sein Herz für sich öffnet, ist das Herz offen.
Von Ingrid Strobl; Internetfassung: Ulrike Barwanietz
SANFTHEIT
Wir haben die richtige Art, zu leben gefunden, unser Leben bekommt Sanftheit und gute Formen. Wir entdecken, dass Geben und Nehmen im Gleichgewicht steht
und dass unsere Hände reich an schönen Energien sind. Diese strahlende Art zu leben können wir anderen vermitteln, wir können unser Bestes mit anderen teilen,
ohne etwas dafür haben zu wollen. Aus purer Freude! Wir lernen bedingungslose Liebe, zu lieben aus Freude an der Liebe selbst.
Wir brauchen es nicht, geliebt zu werden,
wir haben gelernt, uns selbst zu lieben, ohne jemanden zu brauchen. Wir haben gelernt, für uns selbst als beste Freundin dazu sein.
Wir lieben uns selbst sehr
und behandeln uns mit grosser Zärtlichkeit. Wir können unseren Glauben, unsere Stärken, unsere sublimen Momente teilen. Mein Auftrag des Zaubers besteht darin,
zu entdecken, wie ich geben kann, ohne dafür nehmen zu wollen und mich gleichzeitig aus der reichlichen Quelle zu nähren, so dass nichts fehlt und nichts überflüssig ist.
Alles ist in Ordnung, mein Leben tritt in eine Phase des Gleichgewichts von Geben und Nehmen. Jeder Form meiner Lebensart, meiner Sanftheit, bringt neue Eleganz hervor, derer ich selbst mir nicht bewusst war: Die Saat der Sanftheit.
Heute schaue ich zurück und betrachte die Errungenschaften meines Lebens. Ein Zuhause, eine Arbeit, einen Partner, ein Haustier, Stabilität, eine Familie.
Das Leben war gut zu mir und auch ich habe geteilt, doch es ist besonders wichtig, anzuerkennen, was ich habe. Meine Aufgabe war, immer zu teilen.
Dafür bin ich ins Leben geboren, um der Welt und der Menschheit zu helfen.
Lass mich erkennen, dass ich Teil der Menschheit bin, wie wichtig es ist, mir selbst meinen Anteil zukommen zu lassen,
mit mir selbst grossartig umzugehen und mich selbst zu verwöhnen. Heute bewege ich mich sanft durch den Tag, ganz ohne Hast;
es gelingt mir zu teilen und zu bekommen, zu bitten und zu danken.
Die Frau, die ihre Blüten im Winde ziehen lässt: Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden. Gehen zu lassen.
ABSCHIED
Eine Blume bringt Ruhe zu den Menschen; eine Blume, deren Reise sie durch ein Flussbett führt, schenkt dem Fluss Ruhe.
Eine Blume im Wind schenkt mir den Anblick von Ruhe.
Die Blume fliesst mit dem Leben und mit ihrem Schicksal. Der Wind des Lebens kommt und ich verliebe mich.
Der Wind bewirkt, dass ich loslasse, was ich nicht mehr brauche:
Ich muss nichts loslassen, was ich nicht loslassen will. Ich muss das loslassen, was überholt ist, mir nicht mehr nützt.
Ich lasse los, was seine Funktion erfüllt hat, was mir schädlich sein kann, was ich nicht mehr will. Was mich aufhält, lasse ich los.
Wir beachten nicht die Blüte, die der Wind fortträgt, wir schauen auf die Frucht, die uns geblieben ist, die sich genau darunter befindet, wo vorher die Blüte war.
Unter der Krone der Schönheit haben wir die Frucht und die Samen. Die Frucht birgt die Samen, die Frucht schenkt uns Ruhe.
Gott wird nichts von mir nehmen, ohne mir etwas besseres dafür zu geben. Er hat immer ein Geschenk für mich. Die Frucht wird meinem Gaumen munden.
Ich habe kein Gefühl von Verlust, ich schaue aufmerksam auf das, was kommt. Ich suche Möglichkeiten, Geschenke, die Türen, die Gott mir für meine Entwicklung öffnet.
Ich suche die Weisheit, die Gott für mich bereithält. Gott liebt mich sehr!
Die große Herausforderung besteht darin, es zu schaffen, uns in Harmonie zu lösen: Die Hindernisse, die uns aus dem Gleichgewicht gebracht haben, zu überwinden.
Uns zu lösen und darauf die Geschenke zu empfangen.
Es ist eine Herausforderung und als solche betrachte ich sie. Manchmal ist das gar nicht angenehm aber umso notwendiger. Und ich kann etwas harmonisches daraus machen!Heute ist ein Tag, um die Vergangenheit loszulassen und mein ganzes Wesen für die Zukunft vorzubereiten.
AGUSTIN CHAMAN DE ARMENTEREAS
Je reicher die Menschen sind,
desto eher betrachten sie ihre Privilegien und Vorzüge
als eine Selbstverständlichkeit.
Wenn wir uns bester Gesundheit erfreuen
und das Leben uns zudem mit vielen günstigen
Gelegenheiten beschenkt,
nehmen wir diese wahrscheinlich ebenfalls für selbstverständlich,
was nicht gerade unsere Zufriedenheit mehrt.
Zufriedenheit wächst vielmehr aus der Dankbarkeit,
die wir für alle positiven Lebensumstände fühlen.
Wir können nirgendwo zu Hause sein,
wenn wir uns nicht selbst Zuflucht und Heimat sein können,
wenn wir uns nicht entspannen, in uns keine Ruhe finden.
Wo unser Herz ist, fühlen wir uns zu Hause,
nicht wo unser Körper ist.
Deswegen sind wir endlich zu Hause angekommen,
sobald wir unser Herz öffnen,
sobald wir ein Gefühl liebevoller Wertschätzung spüren,
sobald wir dankbar, zufrieden, erleichtert und sorglos sind.
Wenn wir uns so fühlen,
sind wir überall auf diesem Erdball,
ja im ganzen weiten Universum zu Hause.
Ayya Khema
Was Liebe für 4-8jährige bedeutet...
Eine Gruppe Experten stellte diese Frage an eine Gruppe 4-8jähriger:
„Was bedeutet Liebe?“
Die Antworten, die sie erhielten::
„Als meine Großmutter Arthrose bekam, konnte sie sich nicht mehr vornüber beugen und ihre Zehennägel lackieren. So hat das dann immer mein Großvater für sie gemacht, obwohl seine Hände auch Arthrose hatten. Das ist Liebe.“
Rebecca – 8 Jahre alt
„Wenn jemand dich liebt, sagt er deinen Namen irgendwie anders. Du weißt einfach, dass dein Name in ihrem Mund sicher ist.!
Billy – 4 Jahre alt
„Liebe ist, wenn ein Mädchen Parfüm auflegt und ein Junge Rasierwasser und sie gehen aus und riechen einander.“
Karl – 5 Jahre alt
„Liebe ist, wenn du aus Essen gehst und jemandem ganz viel von deinen Pommes Frites abgibst, ohne welche zurückhaben zu wollen.“
Chrissy – 6 Jahre alt
„Liebe ist, was dich lächeln lässt, wenn du müde bist.“
Terri – 4 Jahre alt
Liebe ist, wenn meine Mami Kaffee für meinen Papi macht und ein Schlückchen probiert, bevor sie ihn ihm gibt, um sicher zu sein, ob er auch schmeckt.“
Danny – 7 Jahre alt
„Liebe ist, wenn du immer küsst. Dann, wenn du genug vom Küssen hast, willst du immer noch zusammen sein und du sprichst mehr. Meine Mami und mein Papi sind so. Sie sehen eklig aus, wenn sie sich küssen.“
Emily – 8 Jahre alt
„Liebe ist das, was mit dir im Raum ist an Weihnachten, wenn du aufhörst, Geschenke auszupacken und lauschst.“
Bobby - 7 Jahre alt (wow!)
„Wenn du besser lieben willst, solltest du mit einem Freund anfangen, den du hasst.“
Nikka – 6 Jahre alt (wir brauchen ein paar Millionen mehr Nikkas)
„Liebe ist wie eine kleine alte Frau und ein kleiner alter Mann, die immer noch Freunde, obwohl sie sich schon so gut kennen.“
Tommy – 6 Jahre alt
„Während meiner Klavieraufführung, war ich auf der Bühne und hatte Angst. Ich sah all die Menschen an, die mich anschauten und ich sah meinen Papi winken und lächeln. Er war der Einzige, der das machte. Ich hatte keine Angst mehr.“
Cindy – 8 Jahre alt
„Meine Mami liebt mich mehr als jeden anderen. Du wirst keinen anderen sehen, der mich in den Schlaf küsst abends.“
Clare – 6 Jahre alt
„Liebe ist, wenn dein Welpe dein Gesicht ableckt, auch wenn du ihn den ganzen Tag alleine gelassen hast.“
Mary Ann – 4 Jahre alt
„Ich weiß, dass meine große Schwester mich liebt, weil sie mir alle ihre alten Kleider gibt und losgehen muss, um neue zu kaufen.“
Lauren – 4 Jahre alt
„Wenn du jemanden liebst, gehen deine Wimpern rauf und runter und kleine Sternchen kommen aus dir heraus.“ (was für ein Bild!)
Karen – 7 Jahre alt
„Liebe ist, wenn Mami Papi auf der Toilette sieht und es nicht ekelig findet.“
Mark – 6 Jahre alt
„Du solltest wirklich nicht ‚Ich liebe dich’ sagen, wenn du es nicht so meinst. Aber wenn du es so meinst, sag es oft. Die Menschen vergessen.“
Jessica – 8 Jahre alt
Der Gewinner war ein 4jähriges Kind, dessen Nachbar ein älterer Herr war, der kürzlich seine Frau verloren hatte.
Als er den Mann weinen sah, ging der kleine Junge auf das Grundstück des Herrn, kletterte auf seinen Schoß und saß einfach nur da.
Als seine Mutter fragte, was er zum Nachbarn gesagt hätte, antwortete der kleine Junge: „Nichts. Ich habe ihm nur geholfen, zu weinen.“
Und wenn Du Dein Herz von Eis befreist, will das Wasser fließen. Durch Deine Augen soll es als Tränen laufen, so wie ein Gebirgsbach, der das flüssige Eis eines großen Berges wegspült. Fürchte Dich nie vor Tränen! Tränen aus Trauer sind nur aufgetautes Eis. Tränen aus Liebe und Dankbarkeit sind so rein, wie eine verstärkende Lupe vor Deinem sehenden Herzen.
LOVE
Catarina
Wenn ich dich unterstützen kann, schreib mir gerne: https://www.tsewa.de/kontakt/
Ein Interwiew mit Tania Singer
In der Kunst der Achtsamkeit üben sich zurzeit Studenten der Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. In diesem Rahmen steht in einem Vortrag am Dienstag Abend die Empathieforschung im Mittelpunkt.
Leipzig/Weimar. Professor Tania Singer, Direktorin der Abteilung Soziale Neurowissenschaft am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, erklärt darin, wie Mitgefühl und Empathie kultiviert werden können. Vorab sprach sie mit uns darüber.
Frau Singer, in der Ankündigung zu Ihrem Vortrag heißt es, Sie arbeiten auch mit buddhistischen Mönchen zusammen. Was macht sie für die Empathieforschung interessant?
Sie sind Meister des mentalen Trainings und der prosozialen Motivation und haben über viele Jahre Empathie und Mitgefühl trainiert, so wie zum Beispiel ein virtuoser Pianist täglich übt und für eine Studie über die Verknüpfung zwischen Hirn und Motorik in Frage käme. Bei "unseren" Experten, die übrigens nicht nur tibetische Mönche aus Asien sind, sondern auch europäische Spezialisten, messen wir im Scanner ihren Bewusstseinszustand, während sie negative Stimuli präsentiert bekommen. Dann schauen wir uns an, wie das Gehirn diese Informationen aufnimmt, wenn der Proband in neutralem Zustand ist - und wenn er durch Meditation z.B. starkes Mitgefühl aktiviert hat.
Wie funktioniert das, Mitgefühl trainieren?
Jeder von uns kann bis zu einem bestimmten Grad Mitgefühl aktivieren. Es ist zum Beispiel verankert im Mutter-Kind-Bindungssystem und äußert sich in unkonditioneller Liebe und Fürsorge der Mutter ihrem Kind gegenüber. Selbst Ratten haben dieses Motivationssystem. Und so, wie Sie in einem Fitnessclub Ihre Muskeln trainieren können, kann man auch mentale Zustände wie Empathie und Mitgefühl weiterentwickeln. Das lernen buddhistische Mönche wie der berühmte Matthieu Ricard oder Menschen, die für mehrere Jahre in Retreat (spirituelle Ruhephase, Anm. d. Red.) gehen, über Jahre mit verschiedenen Meditationsformen. In der westlichen Welt ist diese Kultur weniger lebendig als in Asien. Aber, damit keine Missverständnisse entstehen: Das ist nur ein Aspekt unserer Forschung - und meines Vortrags.
Worauf liegt Ihr Schwerpunkt heute Abend?
Es geht zunächst einmal um die Grundlagen der Sozialen Neurowissenschaft, ein noch junger Forschungsbereich, der psychologisch, neurowissenschaftlich und multimethodisch arbeitet. Ich werde erklären, wie Empathie und emotionale Resonanz funktionieren: Wie kann ich Sie verstehen und wie Sie fühlen, obwohl ich nicht in Ihrer Haut stecke? Wie löst mein Gehirn diese Brücke zur Intersubjektivität? Und lassen sich soziale Emotionen wie die Empathie und das Mitgefühl auch bei Laien kultivieren? Im Rahmen einer einjährigen Langzeitstudie, dem Re-Source Projekt, werden wir 200 Laien, Menschen wie Sie und ich, dabei begleiten, wie sie unterschiedliche mentale Fähigkeiten wie Achtsamkeit und Mitgefühl erlernen, und untersuchen, wie sich das auf ihr subjektives Erleben, ihr Gehirn, ihre Gesundheit und ihr Sozialleben auswirkt.
Mehr Mitgefühl soll Stress reduzieren helfen. Wo besteht die Verbindung?
Wenn Sie ständig im Leistungssystem stecken, in diesem Mehr-erreichen-Wollen oder aber im "Ich-bin-nicht-gut-genug"-Credo, dann können Sie keine Entspannung oder kein Selbst-Mitgefühl empfinden. Das Motivationssystem, das uns Ziele erreichen und Leistung produzieren lässt, ist zwar überlebenswichtig. Doch müssen wir auch manchmal einfach zur Ruhe kommen. Emotionen wie Liebe und Akzeptanz stellen sich nicht in Stress- oder in Angstsituationen ein - sie werden dann sogar gehemmt. Fürsorge und positive warme Gefühle entspringen mitunter auch dem sogenannten Bindungssystem, was z.B. auch durch Massagen aktiviert werden kann. Wenn wir beide Systeme nicht in ein Gleichgewicht bringen, entstehen stressbedingte Krankheiten. Wünschenswert wäre daher, mithilfe der Langzeitstudie eine wissenschaftlich fundierte Trainingsmethode zu entwickeln, über die wir die Fähigkeit wiederentdecken, zur Ruhe zu kommen und Akzeptanz zu uns selbst und anderen zu entwickeln.
Ist das ein Versuch, buddhistische Lehren in die Wissenschaft zu übertragen?
Nein. Das Programm, das wir entwickeln, ist komplett säkular. Aber wir wollen herausfinden, wie uns die Herangehensweise der Mönche helfen kann, die seelische Gesundheit Aller zu fördern. Damit der Mensch sich letztendlich selbst dabei hilft, seine verlorene innere Balance zurückzugewinnen.
Wie schnell oder langsam lernt ein Laie dieses Mitgefühl?
Durch einwöchige Trainings haben wir erste Befunde, dass die Probanden schon nach kurzer Zeit die Tendenz für pro-soziales Helfen vergrößern und mit positiverem Affekt auf negative Situationen, in denen andere Personen großes Leid ertragen mussten, reagieren können. Normalerweise reagiert man z.B. auf negative oder grausame Nachrichtenbilder mit stark aversiven Gefühlen, die mit einem bestimmten Netzwerk im Gehirn einhergehen, das auch bei eigenem Stress aktiviert sein kann. Nach einem "Compassion"-Training begegnet man denselben Szenen mit einem positiveren, warmen Affekt, der mit Fürsorge verbunden ist. Mit dieser kultivierten Compassion blockt man zwar keine negativen Gefühle ab oder unterdrückt diese, man setzt sich also weiterhin dem stressvollen Material aus. Doch hat man etwas gelernt, das einen vor zu großem empathischen Stress schützt und eine gewisse Resilienz gibt.
Aber bietet Distanz nicht auch Schutz, damit aus Mitgefühl kein hilfloses Mitleid wird?
Ja, auch hier geht es um ein Gleichgewicht. Viele Ärzte zum Beispiel blocken alle Gefühle ab oder werden zynisch, um mit dem Leiden anderer umgehen zu können. Wenn man auf der anderen Seite zu stark empathisch ist, geht es einem selbst auch schlecht und man hilft dem Patienten nicht. Ein Mitgefühl-Training würde Ausgleich schaffen. Ärzte oder Rettungshelfer zum Beispiel könnten Methoden lernen, um Empathie in Mitgefühl zu transformieren und damit mit dem Leid ihrer Patienten auf eine sehr viel adaptivere Weise umgehen zu können.
Franziska Nössig / 07.05.12 / TLZ
Eine wunderbare Unterstützung im "Loslassen". Schließ deine Augen und stell dir vor, du hältst einen Luftballon in deinen Händen. Puste diesen Luftballon mit allem auf, was dich bremst, was du loswerden willst. Wenn der Ballon gefüllt ist, mach einen großen Knoten und binde eine Schnur daran. Dann lass den Luftballon los und schau ihm nach, wie er gen Himmel schwebt und alles negative mitnimmt. Ganz hoch im Himmel verschwindet er aus deinem Blick und das Universum löst alles auf. Dann gehe entspannt und befreit deinen Weg weiter :-)
Ich möchte euch hier meine neuste Entdeckung vorstellen: ein tiefes und wunderbares Buch über die Liebe: "VOLLKOMMENE LIEBE: und wie sie vielleicht in einer Beziehung gefunden werden kann" von John Welwood
http://www.corvia.de/deutsch/gratistexte/Welwood_Vollkommene_Liebe.php und
Artikel: Tod im Mutterleib
STERN - Artikel vom 15. Januar 2009 Zwillings-Trauma:
Tod im Mutterleib
Von Sylvie-Sophie Schindler
Vor der Geburt von Zwillingen können sich im Mutterleib wahre Dramen abspielen. Häufiger als angenommen stirbt ein Embryo, der andere überlebt. Die möglichen Folgen für das überlebende Kind: gestörtes Bindungsverhalten und ein erhöhtes Risiko für angeborene Krankheiten.
Zwillinge spüren bereits im Mutterleib, dass sie nicht alleine sind. Sie hören den Herzschlag des anderen und nehmen Kontakt zueinander auf. Was aber, wenn der Bruder oder die Schwester plötzlich nicht mehr da ist? Dass ein Zwillingskind bereits vor der Geburt stirbt, passiert häufiger als vermutet. Mediziner sprechen vom "Vanishing-Twin-Syndrom", dem "verlorenen Zwilling". Laut embryologischer Forschungen ist jede zwanzigste bis achte Schwangerschaft zu Beginn eine Mehrlingsschwangerschaft. Auch prominente Beispiele gibt es: der österreichische Sänger Falco war ein Überlebender von Drillingen und Elvis hatte einen älteren Zwillingsbruder, der bereits bei der Geburt tot war.
"Wenn ein Zwilling stirbt, lebt der andere mit der Kraft von beiden", heißt es. Andererseits sprechen Pränatalforscher von traumatischen Erfahrungen für den überlebenden Zwilling und Konsequenzen für sein späteres Bindungsverhalten. Das vorgeburtliche Drama soll auch mit einem erhöhten Risiko für angeborene Krankheiten verbunden sein. Unter anderem kann das Überlebende an Herz-, Hirn- oder Nierenschäden leiden. Durch die moderne Reproduktionsmedizin nimmt die Zahl der verlorenen Zwillinge sogar weiter zu.
Unentdeckte Zwillinge
"Das Schwierige an der Zwillingsgeschichte ist, dass sie meistens tief im Unbewussten schlummert", sagt Evelyne Steinemann, Trauma-Therapeutin aus Zürich. Die Mutter bemerke den Todeskampf inihrer Gebärmutter oft nicht. "Üblich ist bis heute, den Frauen erst im dritten Schwangerschaftsmonat die gesehene Mehrlingsschwangerschaft mitzuteilen, weil der zweite oder auch dritte Embryo vorher häufig verschwindet", sagt Steinemann. "Viele Ärzte wollen Schwangeren eventuelle Enttäuschungen ersparen." Doch häufig ahnt auch der Mediziner nichts. Bei Ultraschalluntersuchungen wird nichts von einem Abgang bemerkt, wenn der Verlust bereits vor dem ersten Ultraschall geschehen ist. Schon innerhalb weniger Wochen ist es nicht mehr möglich, den abgestorbenen Embryo im Mutterleib nachzuweisen.
Aus der Zwillingsforschung ist längst bekannt, dass Zwillinge lebenslänglich eine tiefe Bindung haben. Dass aber auch ein verlorener Zwilling weitreichende Auswirkungen auf das Leben eines Betroffenen haben kann, ist psychologisches Neuland.
(ein Teil entfernt).....
Das Berliner Therapeutenpaar Alfred und Bettina Austermann bestätigt durch seine Erfahrungen mit überlebenden Zwillingen: "Erfüllende Liebesbeziehungen sind für den alleingeborenen Zwilling oft schwierig. Die einen vermeiden Nähe, um den alten Trennungsschmerz nicht wieder zu erleben, die anderen suchen mehr Innigkeit, als ein Partner zu geben vermag." Wer einen Zwilling im Mutterleib verloren habe, sei, so das Therapeutenpaar, jedoch nicht automatisch traumatisiert: "Die emotionalen Auswirkungen durch einen verloren gegangenen Zwilling können sehr schwerwiegend sein. Sie müssen aber nicht."
Von Schuldgefühlen geplagt
Die Zürcher Therapeutin Evelyne Steinemann kennt aus ihrer Praxis noch andere Verhaltensmuster überlebender Zwillinge: "Einige versuchen für beide zu leben, um unbewusst den anderen zu ersetzen. Sie arbeiten beispielsweise für zwei." Da der überlebende Zwilling bereits eine erste Todeserfahrung und einen schweren Abschied hinter sich hat, würden ihn unbewusst oft Schuldgefühle plagen. Fragen wie "Habe ich zu viel Platz eingenommen oder habe ich zu viel Nahrung für mich beansprucht, dass das Geschwisterchen sterben musste?" seien tief im Unterbewusstsein verankert.
Manche Betroffene würden zu starken Depressionen neigen oder hätten Todessehnsucht: "Sie wollen dem Geschwisterchen folgen, das heißt, auch zu sterben, um bei ihm zu sein", sagt Steinemann. Doch die Therapeutin will aus ihren Beobachtungen keine Theorien ableiten: "Weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen sind dringend notwendig. Gerade im Hinblick auf die vermehrt in Anspruch genommene Reproduktionsmedizin." Da bei einer künstlichen Befruchtung häufig mehrere Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mehrlinge entwickeln – auch die Hormonbehandlung trägt ihren Teil dazu bei.
Der amerikanische Forscher David Chamberlain hat in Untersuchungen aus dem Jahr 1998 im Ultraschall beobachtet, dass bereits zwei Monate alte Embryos bewusst wahrnehmen und reagieren können. Fünf Wochen nach der Einnistung, wenn der Embryo eine gewisse Größe erreicht hat, spürt er die Gegenwart des anderen sehr genau. Das Ohr ist das erste, was ein werdender Mensch ausbildet. Der Zwilling hört als erstes seinen eigenen Blutkreislauf und den des anderen, noch bevor das Herz anfängt zu schlagen. Die Geräusche seines Geschwisters sind ihm näher als die Darmgeräusche und der Herzschlag der Mutter.
Später beginnt er mit dem anderen Kontakt aufzunehmen und mit ihm zu spielen. Manche sind zärtlich zueinander, andere boxen miteinander. "Die vorgeburtlichen Spiele werden auch nach der Geburt fortgesetzt", sagt Pränatalpsychologe Ludwig Janus. "Man kann sich vorstellen, dass es nicht ohne Folgen bleibt, wenn der Spielpartner plötzlich nicht mehr da ist. Das ist ein großer Verlust auf emotionaler Ebene." Dass einem Embryo Gefühle zugestanden werden, ist übrigens nicht selbstverständlich. Noch bis in die 70er Jahre herrschte in medizinischen Kreisen die Meinung vor, Neugeborene hätten keine Gefühle. Früher auch eine beliebte These: Babys haben keine Worte, also können sie nicht denken. "Insofern gibt es auch heute noch Wissenschaftler, die daran zweifeln, dass wir uns an das erinnern können, was wir vor dem Sprechen erfahren", sagt Ludwig Janus. "Ich aber bin überzeugt: es gibt eine vorsprachliche Erinnerung."
Hohes Geburtsfehler-Risiko
Weiter ist die Forschung auf dem Gebiet der möglichen physischen Komplikationen für den überlebenden Zwilling. Studien zeigen: Ein Zehntel aller Fälle von zerebraler Kinderlähmung lassen sich auf Geburtstraumen zurückführen. Der Mediziner Peter Pharoah und seine Forschergruppe an der Universität Liverpool fanden heraus: Verbunden mit anderen Formen der Hirnschädigung beträgt die Rate der neurologischen Behinderungen 20 Prozent. Je nachdem, wann das Trauma des sterbenden Zwillings sich ereignet, etwa bei der Bildung der Organe, können auch das Herz oder die Niere beeinträchtigt werden. Das Risiko, dass Betroffene mit einem angeborenen Herzfehler oder anderen Geburtsdefekten auf die Welt kommen, ist relativ hoch.
Wie es dazu kommt, dass nur einer von beiden Zwillingen überlebt, ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt beispielsweise das Fetofetale Transfusionssyndrom (FFTS). Alle eineiigen, aber auch viele zweieiige Zwillinge teilen sich in der Plazenta dieselbe Blutversorgung. Beim FFTS zieht ein Zwilling dem anderen Blut ab und wächst besonders schnell. Vor einiger Zeit hätte das unter Umständen den Tod eines oder beider Kinder zur Folge gehabt. Heutzutage ist die Überlebensrate viel höher, weil sich die Früherkennung und die Möglichkeit einer Behandlung im Mutterleib enorm verbessert haben. Aus biologischer Sicht ist der vorgeburtliche Tod übrigens nichts Außergewöhnliches. Er ist, so die Annahme, das Ergebnis einer körpereigenen Qualitätskontrolle. Das heißt, der mütterliche Organismus prüft den Embryo auf genetische Anomalien. Dieser Prüfung fallen laut Schätzungen zwischen 50 bis 75 Prozent aller Schwangerschaften zum Opfer. Sie werden vorzeitig beendet, die Frau merkt meistens nichts davon.
Manchmal bleiben Spuren zurück
Wohin aber verschwindet der tote Zwilling? In manchen Fällen bleiben keine Spuren zurück – dann, wenn der abgestorbene Zwilling vom Körper der Mutter zersetzt und in den Körperkreislauf wieder aufgenommen wird oder wenn es zu einer unbemerkten Fehlgeburt mit geringen bis gar keinen Symptomen kommt. Wenn Spuren zurückbleiben, werden sie den Müttern meistens verschwiegen: Es gibt Föten, die wie versteinert im Mutterkuchen eingewachsen sind, so dass dann ein Kind lebend zur Welt kommt und kurz danach noch ein verhärteter Klumpen. Dann gibt es den so genannten "Fetus papyracaeus" - das ist der in der Schwangerschaft gestorbene Zwilling, dessen Körperwasser von der Mutter wieder aufgenommen wurde und der platt gedrückt, beinahe wie ein Blatt Papier, in der Gebärmutter liegt und bei der Geburt mit herauskommt. Manchmal enthält die Nachgeburt mehrere Plazenten – pro Mutterkuchen gab es mindestens ein Kind. In den Plazenten finden sich dann unter anderem Haar- oder andere Gewebespuren eines "Vanishing Twin".
Manchmal bleibt etwas vom verlorenen Zwilling in seiner Schwester oder in seinem Bruder zurück: Dann, wenn der überlebende Zwilling Spuren von embryonalem Gewebe in sich trägt. Oder wenn – was extrem selten vorkommt – sich ein Zwilling im Körper des anderen einnistet. Im Jahr 2003 wurde der Fall eines siebenjährigen Jungen aus Kasachstan bekannt, der wegen eines Tumors ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Doch die Ärzte stellten fest: Er trug den Fötus seines Zwillingsbruders im Bauch.
ARTIKEL ENDE
Dieser Geschichten gibt es einige. In meiner Arbeit ist das Thema Verlorener bzw. Alleingeborener Zwilling immer wieder präsent. Ich weiß, wie stark es in den Menschen wirkt, wenn sie einen Zwilling verloren haben. Wenn Du Unterstützung möchtest schreib mir gerne für einen Termin: https://www.tsewa.de/kontakt/
"Siehst Du, Momo", sagte Beppo, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man, daß es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluß ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, daß man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
(Beppo der Strßenkehrer zu „Momo“, Roman von Michael Ende, 1973)
Hier können Sie die Diplomarbeit von mir zum Thema “Der Pfad des Mitgefühls-Wie der Buddhismus als spiritueller Weg in die soziale Arbeit einfließen kann” herunterladen. Der Schwerpunkt liegt in der Ausführung, wie der Buddhismus als spiritueller Weg das Helfen unterstützen kann.
Zum Vorgeschmack ist hier die Einleitung:
Eine spirituelle Haltung kann soziale Arbeit nachhaltig beeinflussen. Soziale Arbeit ist vielleicht ohne sie gar nicht möglich. Das heißt nicht, daß nur Menschen, die sich als spirituell verstehen, helfen können.
In dieser Arbeit geht es darum, wie der Buddhismus als spiritueller Weg in die soziale Arbeit einfließen kann.
Der Buddhismus erklärt die Existenz des Leidens, seine Ursachen, die Möglichkeit, das Leiden zu beenden und den Weg, der aus dem Leiden führt. Auf die Grundlagen des Buddhismus gehe ich im ersten Teil der Arbeit ein. Sie bilden das Fundament für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel.
Der zweite Teil setzt sich mit dem Leiden auseinander. Der Buddhismus sagt, daß Leiden Bestandteil des Lebens ist. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leiden birgt die Chance zu persönlichem Wachstum und ist zugleich Grundlage dafür, Mitgefühl zu entwickeln. Leiden ist etwas, das in unserer Gesellschaft keinen Platz bekommt. Leidende Menschen werden an den Rand gestellt und professionelle Helfer werden eingesetzt, um sich ihnen zu widmen.
Die Begegnung mit dem Leid macht den meisten Menschen Angst. Sie verschließen ihr Herz, um von diesem Leiden nicht berührt zu werden. Auch Sozialarbeiter als ausgebildete professionelle Helfer entwickeln Strategien, um dem Leiden der anderen nicht permanent unmittelbar ausgesetzt zu sein. Sie schirmen sich vom Hilfesuchenden ab. Das führt zu einem „professionellen“ Abstand. Der Hang zum Verdrängen des Leides lässt die Realität nicht sichtbar werden. Helfer verstecken sich häufig hinter Professionalität und nehmen damit in Kauf, daß Hilfe am Hilfesuchenden vorbeigeht.
Im vierten Teil geht es um das Helfen. Hier beantworte ich die Frage, was aus meiner Sicht nötig ist, damit Hilfe gelingen kann. Die Einschätzung dessen, worunter der andere wirklich leidet, kann nur richtig sein, wenn die Realität gesehen, gespürt und anerkannt wird. Oft meint man als Helfender zu „wissen“, worunter der Andere leidet. Die verschieden Ursachen dafür werden hier erläutert.
Der Fokus in dieser Arbeit richtet sich auf das Sein des Helfers. Ich behaupte, daß die Wirkung der Hilfe abhängig ist vom Sein des Helfers. Dieses Sein sollte von Werten und Erkenntnissen getragen sein. Die buddhistische Lehre bietet aus meiner Sicht eine Grundlage dafür.
Mitgefühl, Liebe, Freude und Gleichmut, im Buddhismus die Vier unermesslichen Geisteszustände genannt, sind Eigenschaften, die sich auf dem spirituellen Pfad entwickeln. Jeder Mensch, ob Buddhist oder nicht, hat die Möglichkeit, diese Qualitäten in sich zu wecken. So entsteht damit eine Voraussetzung für wirkliche Begegnung mit anderen Menschen, da sie sein Herz öffnen. Dem Mitgefühl gebe ich dabei einen hervorgehobenen Platz, da es meiner Ansicht nach für den helfenden Prozess besondere Relevanz hat. Mitfühlendes Helfen geschieht als gleichberechtigter Austausch zwischen zwei Personen. Es gibt keinen, der durch seine Stärke über einem anderen steht, der schwächer ist. Grundlage dafür ist die Erkenntnis, daß alle Menschen gleich sind und auf ähnliche Weise leiden. So kann eine Begegnung von Herz zu Herz stattfinden. Helfen ist dann Dienen.
Mitgefühl, Liebe, Freude und Gleichmut sind eng miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. Liebe trägt eine große Heilkraft in sich. Sie ist bedingungslos und wird als Fundament der menschlichen Natur bezeichnet. Freude beinhaltet Glück, Leichtigkeit und Klarheit. Aspekte, die im helfenden Prozess manchmal nicht mehr sichtbar sind. Mit Freude kann man Abstand bekommen und neue Perspektiven sehen. Gleichmut bezeichnet einen Haltung, die nicht wertet und urteilt. So können die Dinge, die geschehen, genommen werden, wie sie sind. Man kann sehen, was wirklich ist. Im helfenden Prozess ermöglicht Gleichmut eine Ebene des Vertrauens.
Eine weitere Grundlage für das Dienen ist Achtsamkeit. Sie ist die Energie, die zum Gewahrsein eines jeden Augenblicks führt und wirkliche Präsenz schafft. Das Verweilen im Hier und Jetzt ist Ausdruck der Achtsamkeit. Ebenso der Anfängergeist, der offen und voller Neugier in jedem Moment aufnimmt, was kommt. So kann man als Helfer vorschnellen Schlüssen entgegenwirken. Die grundlegende Haltung des Nicht-Wissens macht erst lebendiges Handeln und Kreativität möglich. Achtsames Zuhören und Achtsame Rede sind zwei weitere Aspekte der Achtsamkeit. Sie ermöglichen eine respektvolle Kommunikation mit offenem Herzen.
Eine dritte Grundlage für Hilfe ist die Erkenntnis der Allseitigen Verbundenheit. „Alles Tun hat weitreichende Wirkung“ und „das Äußere ist immer ein Spiegel dessen, was in einem selbst ist“, sind hier die Grundaussagen. Dienen wird aus der Erkenntnis der Allseitigen Verbundenheit zu einem Selbstverständnis.
Weitere Aspekte, die wahre Hilfe unterstützen, sind das Anerkennen der Buddhanatur in jedem Menschen, das Aufgeben aller Rollen, das Bewußtmachen der Motivation und auch das Tun durch Nichtstun.
Im fünften Kapitel zeige ich auf, was für den Helfer nützlich sein kann, wenn er die oben genannten Haltungen in sich entwickeln möchte. Ich zeige Möglichkeiten, die es dem Helfer erleichtern, Mitgefühl in sich zu wecken.
Dazu gehört, daß man sich mit seinem eigenen Leid auseinander setzt. Mit sich selbst in Kontakt zu kommen bedeutet, sich seinem eigen Schmerz zu stellen, Liebe für sich selbst zu entwickeln, aus der dann Vertrauen zu sich selbst wachsen kann. Mit Achtsamkeit für sich selbst zu leben, die vielen Rollen, in denen man ist, zu erkennen und jenseits davon seine eigene Identität zu finden, sind weitere Möglichkeiten, die beschrieben werden. Sie führen unter anderem dazu, die eigene Intuition zu stärken.
Die Wege, die man beschreiten kann, um sich diese Möglichkeiten zu eröffnen, sind insbesondere die Meditation, das Einhalten ethischer Regeln und die Übung der Achtsamkeit. Den Alltag kann man als Lehrmeister nutzen, indem man mit ganzem Herzen hilft und das gibt, wozu man in der Lage ist. Fehler sind Bestandteile des Prozesses und dienen dazu, daraus zu lernen. Wenn man sich ganz und gar in den helfenden Prozess einlässt, spürt man, wie viel man darin für sich gewinnen kann. Helfen ist dann gleichzeitig Geben und Nehmen. Alle beschriebenen Wege sind von jedem nutzbar, unabhängig davon, ob er Buddhist ist oder nicht.
Grundintention meiner Arbeit ist es also, aufzuzeigen, daß der Buddhismus eine Bereicherung für soziale Berufe und soziales Engagement sein kann. ….
Somit möchte ich die Leser meiner Arbeit in gegebenenfalls unbekannte Gebiete einladen und hoffe, daß ich die vielleicht ungewohnte Begrifflichkeit, die aus den buddhistischen Belehrungen resultiert, einigermaßen verständlich machen konnte.
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