Der verlorene Zwilling

Ein großer Prozentsatz von Menschen hat Zwillingsgeschwister und weiß davon nichts. Er weiß davon nichts, weil das Geschwister bereits im Mutterleib gestorben ist. Oft unbemerkt für die Mutter aber mit starken Auswirkungen für das Kind, dass zur Welt gekommen ist.

 

In der Aufstellungsarbeit wird diese Dynamik dann sichtbar. So können z.B. Themen wie diese, zu einer unbewußten Zwillingsgeschichte führen:

 

  • Ich komme nicht ganz in dieser Welt an.
  • Ich habe starke Verlustängste
  • Ich suche Symbiosen.
  • Ich darf nicht glücklich sein.
  • Ich habe Schuldgefühle und weiß nicht warum.
  • Ich fühle mich einsam.
  • Ich erwarte mehr Nähe von meinem Partner, als er mir geben kann,

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von "Symptomen" mit denen Menschen zu mir kommen und im Laufe der Arbeit zeigt sich ein verlorener Zwilling. Manchmal ist es nicht nur ein Geschwister, dass im Mutterleib gegangen ist, sondern es können auch zwei oder mehr sein.

 

Wer Bekanntschaft mit seinem Zwilling gemacht hat, fühlt sich auf eine Weise erleichtert. Die Dynamik, die dieses Ereignis jedoch hat, ist oft so stark, dass es einige Zeit braucht, sich mit dem Zwilling zu verbinden, ihn ins Herz nehmen und ihn dann auch wieder gehen zu lassen.

 

Der Verlust des Zwillings ist meist in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten. In diesere Zeit können die Embryos schon sehr deutlich fühlen, dass jemand in der Nähe ist. Sie können das Herz schlagen hören. Es entsteht eine starke Bindung. Wenn einer plötzlich geht, ist das wie ein Schock. Es ist der erste große Verlust im Leben, für den sich der alleingeborene Zwilling dann meist (unbewußt) schuldig fühlt.

 

Für Menschen mit einem verlorenen Zwilling biete ich besondere Seminare an. Hier arbeiten wir mit Aufstellungen, Rückführungen (Trancereisen), Ritualen, Methoden aus der Gestaltarbeit und mit Körperarbeit.


Informationen zu Seminaren finden Sie hier:

 


In diesem Artikel der Welt finden sie weitere Informationen dazu:


Zwillinge sterben oft unbemerkt im Mutterleib

Jedes Jahr kommen in Deutschland 10.000 Babys mit einem Zwillingsbruder oder -schwesterchen zur Welt. Doch fast doppelt so hoch ist die Zahl derer, die einen Zwilling haben, ohne es zu wissen. Das verlorene andere Ich ist in den ersten Monaten im Mutterleib gestorben – und anschließend spurlos verschwunden.

Von Elke Bodderas

"Es gibt viel mehr Zwillinge, als gemeinhin angenommen wird", sagt Peter Pharoah, Mediziner von der Universität Liverpool, "während der Zeugung ist die Chance eins zu 20, aber nur bei einer von 40 Geburten kommt tatsächlich ein gesundes Duo zur Welt, der Rest überlebt die neun Monate im Uterus nicht". Peter Pharoah hat mehr als 200 000 Zwillings-Schicksale über Jahre verfolgt und sich besonders genau die Lebensgeschichten jener Kinder vorgeknöpft, deren Doppelgänger schon im Mutterleib gestorben ist. Die Ergebnisse seiner Studien hat er jetzt im Fachmagazin "Human Reproduction" veröffentlicht. Sein Fazit lautet: Stirbt ein Zwilling im Uterus, kann das für den Überlebenden tragische Folgen haben. "Der vorgeburtliche Verlust eines Zwillings steigert das Risiko von Geburtsfehlern enorm", schreibt Pharao in seiner Studie.

Schon länger ist bekannt, dass ein toter Zwilling für den Überlebenden schlimme Folgen bedeuten kann. So wird das Kind mit einem zehnfach höheren Risiko für Gehirn-Lähmungen geboren, normalerweise sind davon nur zwei von 1000 Säuglingen betroffen. Aber auch Herzfehler und andere Geburtsdefekte könnten darauf hindeuten, dass der Betroffene nicht von Anfang an allein im Mutterleib gewesen ist, schreibt Pharoah in seinem Bericht. Manchmal seien die angeborenen Krankheiten sogar so gravierend, dass der Zweite nur bis kurz nach der Geburt überlebt. Muss man sich die Gebärmutter mit einem Spiegelbild teilen, ist das prinzipiell mit körperlichen Nachteilen für beide verbunden. "Der menschliche Körper ist eigentlich nicht für mehrere Nachkommen gemacht", sagt Pharoah.

Die körperinterne Qualitätskontrolle des Menschen ist für gewöhnlich so streng, dass etwa 50 bis 70 Prozent aller Schwangerschaften durchfallen - was dazu führt, dass sie in den ersten Wochen frühzeitig beendet werden, ohne dass die werdende Mutter etwas merkt. Einer solchen Prüfung fallen auch viele Zwillinge zum Opfer, vermutet Pharoah - die Natur habe mehr als einen Heranwachsenden im Uterus eben nicht vorgesehen. Der vorgeburtliche Zwillingstod kann aber auch erblich sein. Der Berliner Genetiker Andreas Busjahn entdeckte vor Jahren eine Genvariante, die für zweieiige Duos gefährlich sein kann: Fast 40 Prozent dieser Schwangerschaften überlebt einer der Geschwister nicht, meistens hatte er einen Fehler im besagten Gen.

Behaupten sich die Zwillinge trotzdem, kann es für beide eng werden. Alle eineiigen und viele zweieiige Zwillinge müssen sich die Blutversorgung teilen. Schneidet der eine den anderen von der Zufuhr ab, sprechen Mediziner vom Zwillings-Transfusionssyndrom, was dazu führt, das ein Kind rasch größer und größer wird - oder beide sterben. Eine schlechte Blutversorgung zieht fast immer das Gehirn in Mitleidenschaft, auch Niere und Herz können missgebildet werden. Unter den 213 000 Babys, die zwischen 1998 und 2004 in Pharoahs Register gelandet sind, fand der Mediziner bei Zwillingen die Rate von Geburtsfehlern um den Faktor 1,6 erhöht. Ging einer von beiden als Fötus verloren, musste man beim Überlebende mit 2,4fach erhöhter Wahrscheinlichkeit mit Geburtsfehlern rechnen: Bei jedem Fünften fand Pharoah Gehirnschäden. Das wahre Ausmaß läge aber höher, glaubt der Mediziner, weil viele der Todesfälle im Mutterleib vermutlich unentdeckt blieben.

Stirbt ein Zwilling als Fötus, verwächst der winzige Körper meistens spurlos mit der Plazenta. Hin und wieder bleiben von einem verlorenen Zwilling aber auch mumifizierte Körperteile übrig, die bei der Geburt mit ans Licht kommen. Oft verschweigen Hebammen und Ärzte aber, was sie finden, um den Eltern die Aufregung zu ersparen.

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