Buddha, Sex und Leidenschaft - DBU-Kongress 2011

vom 21. bis zum 23. Oktober 2011


„Alles Leben ist leidvoll“ Das ist die erste der Vier Edlen Wahrheiten, die Buddha gelehrt hat. Aber heißt das auch, dass Freude Leiden ist?

Liebe, Lust und Leidenschaft - alle haben sie das Potential zu einem erfüllten und freudvollen Leben. Wenn man sie richtig versteht und verantwortungsvoll damit umgeht.

Leidenschaft ist - aus buddhistischer Perspektive gesehen - eines der drei sogenannten „Wurzelgifte“. Neben Aggression und Ignoranz ist die oft verwirrende Energie der Leidenschaft die Ursache für unsere Verstrickung im endlosen Kreislauf von Hoffnung und Furcht, von Erwartung und Enttäuschung, von Wollen und Frustration.

In vielen Religionen und Kulturen ist und war der Umgang mit Lust und Sexualität oft mit einem Tabu belegt. Unterdrückung und Kasteiung haben meist das Gegenteil von dem bewirkt, was sie verdecken sollen. Die machtvolle Energie der Leidenschaft die, hinter der Scham, der Schuld, der Verdrängung und Prüderie liegt, sucht sich andere Auswege. Missbrauch, Vergewaltigung, Hörigkeit oder abartige Perversionen haben meist im Dunkel von Verboten, Verdrängung, Unterdrückung und Tabus ihren Ursprung.

Ein offener und ehrlicher Umgang mit Sexualität und Lust – mit Liebe und Lebensfreude – ist möglich.

Der eigentliche Zweck der Sexualität ist Fortpflanzung … Ursprung und Schaffung neuen Lebens. Eigentlich der reinste und wunderbarste Trieb der Menschheit. Sich fortzupflanzen, sich in einem andern zu finden und Leben, Liebe und Lebensfreude weiter zu geben. Und das bedeutet nicht nur Kinder zeugen und gebären, sondern auch Kreativität, Kommunikation und Verantwortung für die Erde. Die Gestaltungskraft der Leidenschaft bewirkt, dass das Werdende und Zukünftige etwas Besseres werden kann.

Zwischen diesen beiden Polen liegt ein Spannungsfeld von unglaublich vielfältiger Kraft. Der Umgang mit Sexualität kann Gefängnis oder Hölle sein – aber auch Mittel und Weg zu einem erfüllten Leben – jenseits von Egoismus und Leichtfertigkeit.

Buddhas und Bodhisattvas haben durch Liebe und Mitgefühl Befreiung erlangt. Mit einer aufrichtigen und verantwortungsvollen Haltung zu Lust und Leidenschaft können wir die Welt mit frischer Lebensfreude bereichern.

Quelle: http://www.buddhismus-kongress.de/

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