Die Wirkung der wunderbaren Blume der Liebe aus ayurvedischer Sicht

 

 Quelle: http://www.ayurveda-portal.de/

Einheimische Heilpflanzen und Kräuter und ihre Wirkung im Ayurveda: Rose

 

Einheimische Heilpflanzen und Kräuter und ihre Wirkung im Ayurveda: Rose

 

23.11.2015 | Die Rose (Rosa centifolia, Rosa gallica) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Rosen kommen fast weltweit vor; sie sind allerdings nur auf der Nordhalbkugel (Nordamerika, Europa, Nordafrika, Asien) heimisch. Die Rosen auf der Südhalbkugel wurden durch Menschen angesiedelt. In Deutschland wächst sie in nahezu jedem Garten und spielt in jedem Blumengeschäft eine Hauptrolle.

 

 

 

Rose (Rosa centifolia, Rosa gallica) - allumfassende Hilfe und Erleichterung durch Liebe und Schönheit

 

Die Rose ist die Blume der Liebe und Schönheit. Wenig bekannt ist, dass die Rose auch eine Heilpflanze ist (hier besonders die Blüten und die Früchte).

 

Es gibt unzählige Rosenarten, in verschiedenen Farben und Formen. Centifolia-Rosen haben sehr viele Blütenblätter, manchmal zugleich hunderte wohlgeformte, angenehm duftende und farblich auffallende Blütenblätter (lat. centi = hundert, folia = Blätter).

 

Rosen können in vielen verschiedenen Wuchsformen auftreten. Manchmal wachsen sie nur kniehoch, zum Teil als Büsche oder auch als Kletterrosen, wo sie viele Meter hoch werden können. Ohne Stacheln an den Zweigen geht es fast nicht. Die Stacheln können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Ränder der meist glänzenden Blätter sind oft auch stachelig.

 

Für Heilzwecke werden die duftenden Blütenblätter verwendet. Diese können von fast allen Rosen verwendet werden. Wichtig ist, dass sie kräftig duften und sie leicht zusammenziehend schmecken. Dies ist im wesentlich bei roten Rosen der Fall. Heilende Wirkstoffe enthalten auch die Früchte der Rosen (Hagebutten), die sehr vitaminreich sind.

 

Wirkrelevante Inhaltsstoffe der Rosenblüten sind Gerbstoffe, ätherisches Öl mit verschiedenen Komponenten und die Vitamine C, B, E und K. Rosenöl enthält mehrere hundert Wirkstoffe, von~~ denen bisher nur etwa hundert bestimmt worden sind. Die Früchte enthalten viel Vitamin C (besonders die frischen Hagebutten) sowie Karotine, Pektine, Zucker, Fruchtsäure und Gerbstoffe.

Ausbildung Familienaufstellung
Foto: Catarina Skirecki

 

Die Rose wir volkstümlich auch genannt Bischofsrose, Gartenrose, hundertblättrige Rose, Centifolie, Kaiserrose, Knopfrose, Moosrose, Trianonrose, vielblättrige Rose, engl. rose.

 

Die Rose selbst ist voller Symbolik. Beispielsweise steht sie für die Verschwiegenheit, aber auch für die Liebe, für die Frau, die Weisheit und für die Arbeiterbewegung (!).

 

Wussten Sie das? Karl der Große verpflichtete 794 jedes Landgut zum Anbau von Rosen, natürlich neben vielen anderen Heilkräutern und Nutzpflanzen. Dadurch wurde die Rose zu einem festen Bestandteil der Gärten in Mitteleuropa. In China wurden schon 500 Jahre v.Chr. Rosenkulturen in den königlichen Gärten angelegt, wie Konfuzius berichtet .

 

 

 

Die besonderen Wirkungen der Rose

 

Bei der Rose sind die Blütenblätter und die Früchte (Hagebutten) besonders heilkräftig. So gilt die Rose, neben ihrer ästhetischen Wirkung als Heilpflanze. Die Blütenblätter wirken adstringierend (zusammenziehend), blutreinigend und blutstillend, nervenstärkend und krampflösend.

 

Die Rose (Blütenblätter) wirkt besonders bei:

  • Mundentzündungen
  • Heuschnupfen

  • Verstopfung

  • Durchfall

  • Lungenschwäche

  • Leberschwäche

  • Gelbsucht

  • Leichte Herzbeschwerden

  • Schwindel

 

  • Kopfschmerzen

  • Zahnschmerzen

  • Ohrenschmerzen

  • Augenschmerzen

  • Melancholie

  • Leichte Verbrennungen

  • Gesichtsrose, Wundrose

  • Schwer heilende Wunden

Heilpflanzliche Anwendungen und Tipps

 

Die Rose ist eine aufbauende und heilende Pflanze mit sehr vielen Wirkstoffen, was aber nur wenige wissen. Sie leistet neben den medizinisch gebotenen Anwendungen universelle Hilfe bei schlechter Stimmung, Schwermut und Melancholie.

 

Die wichtigste Form der Darreichung ist Rosentee. Rosentee wird aus Rosenblüten hergestellt. Er hilft zur Blutreinigung und zur Stärkung von Herz und Nerven. Auch gegen Kopfschmerzen und leichten Schwindel kann man Rosentee trinken. Die Blüten haben wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes eine zusammenziehende Wirkung. So ist Rosentee auch geeignet bei leichten Durchfällen und bei schlecht heilenden Wunden.

 

Der Tee wird wie folgt zubereitet: Einen TL getrocknete Rosenblütenblätter (am besten rote Blätter) für eine Tasse kochendes Wasser. Fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Der Tee wird leicht rosa und schmeckt etwas zusammenziehend.

 

Rosentee kann auch äußerlich angewendet werden in Form von Umschlägen, Waschungen oder für Teilbäder bei schlecht heilenden Wunden und leichten Verbrennungen. Bei Mund- und Zahnfleischentzündungen helfen Mundspülungen mit Rosentee.

 

Aus Rosenblütenblättern und Weisswein kann eine Abkochung hergestellt werden (Rosenwein), die bei Erschöpfung und Gebärmutterschmerzen helfen soll. Mundspülungen mit Rosenwein lindern Zahnschmerzen und Mundschleimhautentzündungen.

 

Frische Blütenblätter können zur Linderung von Wundrose, Rotlauf (Erysipel =bakterielle Infektion der oberen Hautschichten) verwendet werden. Die Blütenblätter werden auf die schmerzenden und gereizten Stellen vorwiegend im Gesicht aufgelegt.

 

In der Aromatherapie wird Rosenöl wegen der entkrampfenden und entspannenden Wirkung bei Schlafstörungen, nervös bedingten Muskelverspannungen oder zur Stimmungsaufhellung bei Depressionen angewendet. Darüber hinaus hat Rosenöl ein großes Vermögen zur Speicherung von Feuchtigkeit und dient so ideal zur Glättung alternder Haut. Deshalb ist es oft Bestandteil von Hautsalben und Hautcremes, wo es nicht nur dem Wohlgeruch dient. In der Duftlampe wirkt Rosenöl entspannend und fördert die Sinnlichkeit. Dieses ätherische Öl ist sehr kostbar, weil sehr viele Blüten zur Herstellung benötigt werden. Achtung: Rosenöl ist toxisch und darf nicht innerlich angewendet werden.

 

Die Hagebutten (Früchte der Rose) können bei Erkältungen, erhöhtem Vitamin-C- Bedarf und bei Frühjahrsmüdigkeit unterstützend wirken. Eine Tinktur aus Hagebutten kann wegen der zusammenziehenden Wirkung bei Durchfall und zur Linderung von Koliken angewendet werden.

 

Rosenblüten:

 

Sie sind entsprechend den ayurvedischen Geschmacksrichtungen (rasa) süß, bitter, scharf und zusammenziehend.

 

Die Grundeigenschaft ist leicht und ölig.

 

Die energetisierende Wirkung ist kühlend.

 

Die Geschmacksrichtung süß ist nährend, belebend, verleiht Zufriedenheit, vermehrt die Körpermasse und schafft Festigkeit. Sie wirkt aufbauend bei Schwäche und bei Personen, die durch Krankheit gelitten haben.

 

Die Geschmacksrichtung bitter wirkt fiebersenkend, antibakteriell, antiseptisch, Keim tötend und entgiftend. Bitter reinigt das Blut und das gesamt Gewebe, hat eine leicht herabsetzende und schwächende Wirkung auf den Körper.

 

Die Geschmacksrichtung scharf ist anregend, fördert die Verdauung und hebt den Appetit. Scharf stabilisiert den Kreislauf und hebt allgemein die Körperfunktionen, während es Ansammlungen körperfremder Stoff vermindert.

 

Die Geschmacksrichtung zusammenziehend (herb) ist austrocknend, kühlend und schwer, behindert die Eliminierung von Winden, Urin und Darminhalt. Zusammenziehend (adstringierend) wirkt blutstillend und immer kühlend.

 

 

 

Früchte (Hagebutten):

 

Die energetisierende Wirkung ist erhitzend.

 

Die Geschmacksrichtung der Früchte ist sauer und zusammenziehend.

 

Die Geschmacksrichtung sauer ist anregend und verdauungsfördernd. Sie hebt den Appetit und hat eine blähungswidrige Wirkung. Sie vermehrt die Körpermasse, belebt den Geist, verleiht den Sinnen Festigkeit und dem Herzen Stärkung.

 

So beeinflusst die Rose ayurvedisch die Dosha:

 

Rosenblüten:

 

Pitta , Kapha und Vata ausgleichend. Alle Dosha werden ausgeglichen.

 

Früchte:

 

Vata vermindernd, Kapha ausgleichend, Pitta erhöhend.

 

 

 

Ayurvedisch wirken die Blütenblätter der Rose besonders auf die Gewebe (dhatus): Plasma (rasa), Blut (rakta) und Nerven (majja) und auf die Systeme (srotas): Kreislauf, Nerven, weibliches Genitalsystem.

 

Rosenblüten sind besonders gut, um Pitta zu verringern. Sie schwächen Hitze ab, lindern Blutverdickungen und beruhigen Entzündungen. Frische Rosenblüten können in Honig oder rohem Zucker eingeweicht (mazeriert) werden. Dadurch werden bestimmte Inhaltsstoffe losgelöst. Diese Masse kann dann bei Halsschmerzen oder Geschwürbildungen im Mund verwendet werden. Mit warmer Milch eingenommen, sind frische kleingehackte Rosenblüten ein gutes Mittel zur Entspannung und Beruhigung von Pitta-Menschen.

 

Und im Einzelnen bei den ayurvedischen Indikationen:

 

  • Augenentzündungen

  • Schwindel

  • Kopfschmerzen

  • Halsschmerzen

  • Vergrößerte Mandeln

  • Durchfall

  • Leberschwäche

  • Magen-Darm-Störungen

  • Hautprobleme

  • Gebärmutterblutungen

  • Menstruationsprobleme

 

 

 

Zubereitung und Anwendung:

 

Zu Heilzwecken werden die Rosenblüten als Tee, Tinktur, Aufguss oder Öl verwendet.

 

Für Tee werden getrocknete Rosenblütenblätter mit kochendem Wasser aufgegossen. Man lässt den Aufguss 15 Minuten ziehen. Täglich können zwei Tassen nach den Mahlzeiten getrunken werden. Neben- und Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Als Tagesdosis gilt 1 bis 3 g pulverisierte Blüten.

 

Das ätherische Rosenöl sollte allerdings nur äußerlich angewendet werden, innerlich würde es toxisch wirken.

 

Rosenwasser erhält man durch Abkochen frischer Blütenblätter und Kondensation des Dampfes in einem zweiten Gefäß. Rosenwasser öffnet Geist und Herz, kühlt und erfrischt die Augen. Bei ayurvedischen Massagen werden in der Ruhephase die Augen oft mit in Rosenwasser getränkter Watte oder Pads verschlossen und ruhig gestellt.

 

Die Hagebutten kann man am besten als Sirup zu sich nehmen. Tagesdosis 10 bis 20 g. Hagebutten-Tinktur wird als zusammenziehendes Mittel bei Durchfall und zur Linderung von Koliken angewendet. Die Hagebutten-Tinktur ist oft Bestandteil von Hustensäften.

 

Vorsicht: Wegen des verbreiteten Einsatzes von Pestiziden bei Blumen und besonders bei Rosen sollte man sie nur verwenden, wenn ihre genaue Herkunft geklärt ist.

 

(zum Teil zusammengefasst nach Rhyner/Frohn, Heilpflanzen im Ayurveda, 2006)

 

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